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Wissenswertes um das Thema Lernen und Lernförderung!

Mein erster Schultag ... und die Tage danach! Wie Eltern unterstützen können!

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Der erste Schultag ist etwas ganz Besonderes. Aber wie kommt es, dass sich Ihr Kind nicht darauf freut? Es ist wichtig zu verstehen, dass Ihr Kind einer großen Veränderung ausgesetzt ist. Jetzt braucht es viel Unterstützung und Zuneigung.

 

Damit der Schulstart gut gelingt und Ihr Kind gerne zur Schule geht, habe ich ein paar Tipps und Erfahrungen zusammengefasst, die sich gut bewährt haben:

  • HÖR MIR ZU!

Ihr Kind wird in den nächsten Wochen ganz viele neue Eindrücke gewinnen. Neue Freunde, die Lehrkräfte, das verwirrende Schulgebäude und natürlich der für das Kind neue Unterricht. Das bereitet manchmal auch Sorgen und muss erst mal verarbeitet werden. Seien Sie Ihrem Kind ein guter und aufmerksamer Zuhörer! Überladen Sie es nicht ständig mit Fragen, sondern seien sie geduldig und aufmerksam.

  • BEWEGUNG SCHAFFT KLAREN KOPF!

Ihr Kind war es gewöhnt, sich im Kindergarten frei bewegen zu können! Das ist nun anders. Viele Kinder leiden die ersten Monate darunter, dass sie lange und ruhig sitzen müssen. Versuchen Sie Ausgleich zu schaffen und unternehmen Sie am Nachmittag viel in der Natur bzw. im Freien. Das hilft den Bewegungsdrang abzubauen und schafft einen klaren Kopf! Regen Sie Ihr Kind an, zwischen den einzelnen Hausübungen Bewegung zu machen. 3 Hampelmänner oder 5 Kniebeugen - mitmachen ist erlaubt! Es macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Konzentration.

  • LERNUMGEBUNG

Besprechen Sie mit Ihrem Kind von Beginn an, was oder wo ein guter „Raum“ für die Hausübung oder das Lernen sein könnte. Beharren Sie nicht auf den Schreibtisch im Kinderzimmer. Kinder fühlen sich dort anfangs einsam und alleine, weil sie es nicht gewohnt sind. Wenn es Ihr Kind hingegen angenehm findet, dann unterstützen Sie das. Versuchen Sie herauszufinden, was dem Kind guttut und gönnen Sie Ihrem Kind regelmäßige Pausen. Nehmen Sie sich anfangs viel Zeit, damit Ihr Kind gut in die neue Lebenssituation hineinwachsen kann. 

  • LOB, LOB, LOB!

Ihr Kind wird soviel im ersten Schuljahr lernen! Es ist fast vergleichbar mit dem ersten Säuglingsjahr, wo die Kinder unglaublich große Schritte gehen! Loben Sie Ihr Kind für noch so kleine Errungenschaften im Schulalltag und lassen Sie sich nicht irritieren, wenn die Lehrerin oder Lehrer wieder mal sagen, dass die Schrift schöner sein könnte. Ihr Kind bemüht sich und das soll belohnt werden. Damit gewinnt es Sicherheit und das bildet das so wichtige Fundament für das weitere Lernen.

  • UND WENN DIE SCHULE DOCH NICHT GEFÄLLT?

Nach der ersten Anfangseuphorie kommt es vor, dass die Kinder plötzlich alles „doof“ finden. Sie müssen sitzen, schön schreiben, können nicht spielen wie im Kindergarten. Tja, dieses Motivationsloch ist zu überbrücken – aber wie?

 

Versuchen Sie Ihrem Kind das Lernen und Erlernte schmackhaft zu machen. Bitte sagen Sie nicht, wie "wichtig die Schule für das Leben ist"… das hat schon bei uns nicht funktioniert! Zeigen Sie dem Kind anhand von praktischen Beispielen wieviel und wie toll es schon gelernt hat, wie z.B. dass man plötzlich das Lieblingsbuch selber (oder mit Hilfe) lesen kann oder die so „spannenden“ Werbeplakate. Oder lassen Sie Ihr Kind bei der Supermarktkasse kleine Beträge bezahlen und bewundern so seine neuen Rechenfertigkeiten. Es könnte aber auch schon mal ein „Schulstart-Zertifikat“ sein, indem Sie Ihr Kind für das bisher schon Erreichte auszeichnen.

 

Das wichtigste Instrument ist allerdings Spielen: Nutzen Sie Spiele, um das Gelernte zu wiederholen (z.B. Buchstabenmemory, Zahlenbingo). Kinder lieben Spiele und das Lernen fällt gleich leichter!

 

  • RUHE & ENTSPANNUNG

Denken Sie auch daran, dass Neues müde macht. Gönnen Sie Ihrem Kind auch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Achten Sie darauf, dass nach der Hausübung der Schulalltag. Vielleicht möchten Sie mit Ihrem Kind mal eine Fantasiereise beim zu Bett gehen machen? So gelingt auf jeden Fall ein guter und erholsamer Schlaf und Ihr Kind ist für den nächsten Tag wieder fit!

 

 

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind einen super tollen Schulstart und eine wunderbare Schulzeit!


Warum "spielen" so wichtig ist!

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Wie oft habe ich schon gehört, dass man in der Praxis von Lerntherapeuten, Logopäden oder Ergotherapeuten nur spielt und Eltern daher oft den Weg dorthin meiden. Ja, auch mir ist es schon passiert, dass mich eine Mutter aufgefordert hat, dass ihre Tochter doch nun endlich „rechnen lernen“ soll, denn spielen könne sie zu Hause auch!

Auf meine Frage, was sie denn mit dem Kind spielt, kam jedoch nur eine zögerliche und wenig aussagekräftige Antwort. Ja, und im Übrigen war da noch das Wort „könne“. Mir ist bewusst, dass manchmal die Zeit etwas knapp ist. Aber das gemeinsame Spielen fördert nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern stärkt auch die Beziehung in der Familie. 

Ich kann nur jedem empfehlen, die Kinder vom Computer oder iPad loszureißen und endlich wieder die alten und bewährten Gesellschaftsspiele zu spielen. Wer kennt nicht Mensch, ärgere dich nicht, Backgammon oder Mühle. Natürlich gibt es heute eine Vielzahl von tollen Spielen, die allesamt die Konzentration, das Gedächtnis, die Ausdauer, die Frustrationstoleranz, die Logik, aber auch Kreativität und Geschicklichkeit fördern. 

Spiele trainieren auf ganz unterschiedliche Weise das kindliche Gehirn und tragen dazu bei, dass die Kinder „so nebenbei“ lernen. Es gibt nichts Langweiligeres als das 100. Arbeitsblatt zum stummen „h“ auszufüllen! Unser Gehirn braucht manchmal etwas mehr Anregung und vor allem Abwechslung!

Spielen „trainiert“ das Gehirn 

Spielen ist ein angeborenes Verhalten und bedeutet bereits im Kleinkindalter aktives Lernen (z.B. Lernen von Formen, Farben, Größen und Zusammenhängen). Später kommt dazu, dass Kinder ihre Erfolge bzw. Ergebnisse sehen (z.B. Sandburg, Turm aus Bausteinen oder Knetmasse). Vielleicht können Sie sich selbst noch erinnern, dass so ein Spiel manchmal auch über Tage dauern kann (z.B. die Legostadt, die im Kinderzimmer stehen bleiben muss oder das „DKT- Spiel“, das seit 3 Tagen den Wohnzimmertisch blockiert). 

Unsere Kinder stellen sich im Spiel bestimmten Anforderungen und durch die dadurch gewonnen Erfahrungen entstehen neue Verknüpfungen im Gehirn. Umso vielseitiger das Angebot an Spielen und umso mehr Anregungen die Kinder erhalten, desto besser unterstützen wir die kindliche Gehirnentwicklung. 

Das Erleben des Spielens, des Ausprobierens und Schaffens hat eine wichtige Bedeutung für das spätere Lernen. Unsere Kinder lernen nicht nur Konzentration, Aufmerksamkeit und Ausdauer, sondern auch, dass man bestimmte Aufgaben fortsetzen und beenden kann. Es geht um das Dranbleiben, den Ehrgeiz zu entwickeln, Aktivitäten zu vollenden. Ebenso werden unterschiedliche Gehirnareale durch die verschiedenen Spiele angesprochen, da unterschiedliche Wahrnehmungskanäle (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen) verwendet werden. Dadurch entwickeln sich auch Lerngewohnheiten (sog. Lerntypen), die später hilfreich und auch weiter ausbaufähig sind.

Am wichtigsten sind jedoch Lob, Anerkennung und Spaß, um das Kind in seinem Vorgehen zu stärken und auch für weitere Spiele zu animieren. Wir Erwachsene sollten unsere Kinder stets zum Spielen  anregen und auch das richtige Spiel (alters- und bedürfnisgerecht) anbieten. Und so nebenbei trainiert es natürlich auch unser, vielleicht schon ein wenig eingerostetes Gehirn mit (sie denken bestimmt jetzt auch an Memory, wo sie immer gegen ihr Kind verlieren, oder?).

Spiele sind für mich daher ein fixer Bestandteil in meine Lerntrainings. Die Spiele werden bewusst ausgewählt und gezielt eingesetzt, um dadurch die Verbesserung einer bestehenden Lernschwäche zu unterstützen. Dabei kann es sich um ein marktübliches Spiel handeln, das genau die für das jeweilige Kind erforderlichen Fertigkeiten trainiert oder ein individuell gestaltetes Spiel in Bezug auf das Lesen, Schreiben oder Rechnen. Die Kinder werden dabei gefordert, aber nicht überfordert und es macht ihnen Freude – vor allem dann, wenn sie die Lerntrainerin besiegen ;-)

Es ist vielleicht gerade jetzt ein geeignete Zeit, das verstaubte Schachbrett von Opa oder die Erstausgabe von UNO wieder rauszuholen und einen schönen, vergnüglichen Abend als Familie zu verbringen.

Dazu kann ich nur viel Spaß wünschen!


Worin liegt der Unterschied zwischen Lerntraining und Nachhilfe?

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 Viele probieren verständlicherweise zunächst den Weg zur Nachhilfe. Oftmals wird jedoch festgestellt, dass trotz qualifizierter Nachhilfe und regelmäßigen Übens keine Verbesserung eintritt.

Warum ist das so?
Nachhilfe zielt vorwiegend auf Wissensvermittlung und Wiederholung des Lernstoffes ab. Es geht um „Lückenschließung“, Wissenserweiterung oder Prüfungsvorbereitung. Oftmals brauchen Kinder nur einen Impuls, eine nochmalige Erklärung - dies kann in der Nachhilfe gut abgedeckt werden. Bei vielen Kindern ist die Nachhilfe daher auch erfolgreich.

Nicht jedoch bei Kindern mit Lernschwächen!
Kinder mit Lernschwächen haben ein Defizit in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen. In vielen Fällen ist die Wahrnehmung nicht gut entwickelt und die Kinder können Informationen nur schwer aufnehmen, abspeichern oder wiedergeben. Da hilft auch das zig-malige Erklären von Lerninhalten nichts.

Was bedeutet Lerntraining?
Lerntraining ist ein auf das Kind abgestimmtes gezieltes Training in den Bereichen 

  • Lesen und/oder Schreiben (LRS/Legasthenie)
  • Rechnen (Dyskalkulie) oder Basisfertigkeiten (sog. Wahrnehmung).

Die Lern- und Schulleistungen von legasthenen und/oder rechenschwachen Kindern liegen im Vergleich zu Gleichaltrigen (altersgemäße Vergleichsgruppe) signifikant darunter.

Für mich ganz besonders wichtig ist, dass die Kinder nicht nur ein gezieltes, sondern ganzheitliches Training erhalten sollten. Dies umfasst daher nicht nur ein Legasthenie-/Dyskalkulietraining, sondern kann auch die Bereiche Konzentration, Motivation, mentale Stärke, Abgrenzung, Selbstmanagement betreffen.
Lerntraining bedeutet das Erarbeiten des Fundaments, das die Kinder für das Lernen brauchen.

Demnach wird  im Lerntraining der Lernstand und das Lerntempo des Kindes sowie die für das Kind passende Methodik berücksichtigt. Erst mit der richtigen Lernstrategie ist es den Kindern möglich, Lerninhalte aufzunehmen und nachhaltig abzuspeichern. Dazu gehört es auch, den Selbstwert des Kindes mitaufzubauen, der unter der Lernschwäche meist schon stark gelitten hat. Das Lerntraining unterscheidet sich daher grundlegend von der klassischen Nachhilfe.
 
Sollten Sie als Eltern daher das Gefühl haben, dass die Nachhilfe keinen nennenswerten Erfolg bei ihrem Kind bringt, erkundigen Sie sich bei erfahrenen Lerntrainern über ein individuelles Lerntraining.

Stellen Sie wieder einen entspannten Schul- und Lebensalltag her, mit einem geeigneten Lerntraining für Ihr Kind!